Schrumpfkopf-Blog

ein Blog der sich mit Menschen täglichem Allerlei beschäftigt.

Sonntag, September 24, 2006

Blogger und Arbeit

In letzter Zeit habe ich wiederholt von Bloggern gehört die wegen ihres Blogs Probleme mit der Arbeit hatten. Bei zwei von den Blogs habe ich sonst selber regelmässig mitgelesen. Und ich finde es schade das die Beiden nun mit den Konsequenzen leben müssen. Denn eine freie Meinung sollte man auch vertreten dürfen.
Das bringt natürlich auch mich ein wenig ins Nachdenken. Immerhin schreibe auch ich ab und zu mal eine Story von mir und den Kunden. Und ich muss zugeben: meist kommt der Kunde nicht sehr gut dabei weg.
Nun kommt natürlich die Frage auf: wovor haben die Chefs denn bei Bloggern Angst?
Ganz klar: der eigene Betrieb soll immer im bestem Licht dastehen. Es soll keinerlei Geläster über Kollegen oder noch schlimmer: den Chef geben. Und auch Firmeninterna gehören nicht an die Öffentlichkeit.
Nur warum sind die Blogs da eine so besondere Sache? Ist es nicht das gleiche wenn jemand angsäuselt auf der Weihnachtsfeier über den Vorgesetzten lästert? Oder was ist anders daran wenn ein Mitarbeiter auf der Strasse einem Freund die neusten Betriebsnews erzählt?
Auf den ersten Blick nicht viel. Beides sind Beispiele für Dinge die man nicht tun sollte. Aber wenn man mal ein wenig genauer hinschaut gibt es beim Blogging doch einen feinen Unterschied: Man weis nie wer noch mitliest!
Da erfährt man so nebenher das es Kollegen gibt die mitlesen. Oder es gibt da doch den einen oder anderen Chef der nicht nur einen Computer hat, sondern auch nutzt.
Und wie die sich bei etwas zu provokanten Beiträgen fühlen könnten kann sich jeder selber vorstellen.
Man stelle sich einfach mal vor man findet herraus das sein Chef einen Blog hat. Und dort findet man einen Eintrag wie diesen:
"Herr (hier eigenen Namen einsetzten!) kommt jeden Tag mindestens 15 min zu spät. Und wenn das nicht genug wäre: dann schmeisst er sich an alle jungen Praktikantinen ran. Und das obwohl er verheiratet ist."
Ich habe mir diesen Eintrag jetzt mal ausgedacht, aber ich glaube keiner würde sich darüber freuen.
Wenn man das dann so betrachtet ist das Recht auf freie Meinung und das Recht auf Firmengeheimnisse und Privatsphäre nicht immer so einfach zu vereinen. Immerhin gibt es in jedem Betrieb genug Dinge wo man als Angestellter sich mal drüber aufregen möchte.
Aber was ziehe ich daraus für Konsequenzen?
Ich werde weiterhin die eine oder andere Geschichte von Kundenerlebnissen erzählen. Was es aber nicht geben wird (und gab) sind echte Namen von Kunden, Kollegen oder Betrieb. Und auch der Spion Beobachter von der Konkurrenz den Mitbewerbern wird hier nichts holen können.
Aber genug Sympathien für die Chefs gezeigt. Ich finde es schade das die Vorgesetzten teilweise so verstaubte Ansichten haben. Man kann doch einem Mitarbeiter eine 2te Chance geben. Statt die Blogger gleich als Psychopathen zu titulieren kann man ja auch nach anderen Lösungen suchen. Nicht umsonst halten sich manche Firmen sogar selber einen Blog der von Mitarbeitern geführt wird. Auch wenn das nicht immer gut geht: Das Konzept scheint zu funktionieren.
Und nicht nur das. Es gibt sogar die selber bloggenden Chefs!
Und zu den aktuellsten Opfern unter den Bloggern: Lasst Euch nicht unterbuttern! Es gibt noch so viele Chancen im Leben!

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7 Comments:

  • At 15:17, noodles said…

    ich finde es richtig u. wichtig, dass sowas auch mal thematisiert wird. wenn ich mich in die sicht eines chefs oder eines arbeitskollegen versetze, muss ich zugeben, dass ich dann auch nicht gerne negatives oder abschätziges über mich lesen möchte. andererseits sind ja meistens keine namen oder orte genannt. aber je kleiner ein betrieb oder eine firma oder je kleiner eine bürogemeinschaft ist, um so leichter lassen sich 1 + 1 zusammen zählen.

     
  • At 20:59, Nadine said…

    ich gebe dir absolut recht! Leider aber gibt es auch in der heutigen Zeit immer noch Menschen, die solch eine soziale Plattform für böse halten!

    Ich finde aber auch, dass sich die Betroffenen (wenn sie das lesen) und sich selber erkennen mal über ihre Sicht der Dinge denken sollten. Vielleicht sehen sie selber keinen Fehler an sich. Wir wissen aber, dass jeder Mensch Fehler hat - deshalb sind sie ja liebenswert! *zwinker*

    Glaubt mir, egal was ist wenn die richtigen Menschen um einen sind, die einen stärken und dich in einer solchen Situation unterstützen wird der Betroffene in 2-3 Wochen darüber lachen!

     
  • At 12:32, Jessi said…

    ich kann über garnichts mehr lachen.
    und ich bin auch schon dabei meinen blog umziehen zu lassen und wenn das nicht klappt wie ich das will, dann schließ ich ihn ganz.
    LG*

     
  • At 19:38, Phoenix said…

    Ich kann verstehen das für Dich gerade eine Welt zusammenbricht. Es wäre aber sehr schade wenn Du deswegen komplett mit dem Bloggen aufhörst.
    Sag uns doch ruhig bescheid wenn Deine Pause zu Ende ist. Oder schau mal im Forum von We-love-Bremerhaven rein. Das kann ausser uns ja keiner einsehen.

     
  • At 20:19, Nadine said…

    Hey Jessi...

    glaube mir mal, dass ist wirklich so! Vor 3 Wochen hatte ich das selber gedacht. Wenn du Hilfe brauchst oder so - wir Blogger halten zusammen!

    Ich habe glaube ich, dass gleiche durchgemacht!!!

     
  • At 12:17, Jessi said…

    @nadine... wohl kaum. Du hast Deinen Job.
    @phoenix: pause beendet. *g* Sozusagen. Lust hab ich zwar keine zu Bloggen im Moment, aber umgezogen bin ich ja schonmal.

     
  • At 15:00, Phoenix said…

    Die Lust kommt sicher wieder. Bin auch schon gespannt...
    Ich werde später noch den Link zu Dir aktualisieren.

     

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